Praxis
Zahnarztpraxis
Dr. Teresa-Sophie Haiduk
Dr. Christian Haacke
Raiffeisenstr. 6
97514 Oberaurach
Parodontitis – oder oft auch Parodontose genannt – ist nicht nur eine sehr häufige, sondern auch oft unterschätzte Erkrankung des Zahnapparates. Tatsächlich sind ungefähr 90 Prozent der Erwachsenen von Erkrankungen des Zahnfleischs betroffen. Die typischen Symptome, wie gerötetes Zahnfleisch oder Zahnfleischbluten, werden häufig von den Betroffenen lange nicht wahrgenommen. Dabei kann sich aus diesen zunächst relativ harmlosen Symptomen eine chronische Entzündung des kompletten Zahnhalteapparates entwickeln, die Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben kann.
Die häufigste Ursache der Erkrankung ist eine bakterielle Infektion. Stress, Rauchen, Diabetes und eine erbliche Veranlagung sind Faktoren, die eine Parodontitis begünstigen können. Darüber hinaus können aber auch mechanische Reize (schlecht sitzender Zahnersatz, Füllungsränder, fehlende Kontakte zwischen den Zähnen oder Karies) lokal eine Parodontitis hervorrufen.
Eine unbehandelte Parodontitis führt immer zum Abbau von Knochen. Die ersten – meist unbeachteten – Symptome einer Parodontitis sind Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischrückgang und –bluten und empfindliche Zahnhälse. Dennoch fallen Veränderungen am Zahnfleisch oft erst auf, wenn die betroffenen Stellen beginnen zu schmerzen oder sich bereits eine Lockerung der Zähne eingestellt hat. Zudem kann sich ein spezieller Mundgeruch (leicht süßlich) einstellen. Auch Abszesse können manchmal durch Parodontitis entstehen. Je länger eine Parodontitis-Behandlung hinausgezögert wird, desto stärker werden die Symptome. Im weit fortgeschrittenem Stadium führt die Parodontitis zu lockeren Zähnen oder gar zu deren Verlust.
Beim Vorliegen einer Parodontitis ist es je nach Ausprägung nicht nur damit getan, die Zähne im Rahmen der häuslichen Pflege zu reinigen. Um einen Knochenabbau rechtzeitig zu erkennen, führen wir standardmäßig alle 2 Jahre im Zuge der normalen Vorsorgeuntersuchung an verschiedenen Stellen Taschentiefenmessungen durch. Liegen an mehreren Stellen Taschentiefen über 3 mm vor, sollte eingegriffen werden.
Zunächst sollte eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchgeführt werden. Durch die Entfernung von Zahnstein und vorhandenen Belägen kann in leichten Fällen schon eine ausreichende Reduktion der Taschentiefen erreicht werden. Einige Wochen nach der PZR wird dies in einem ausführlichen Zahnfleischtaschenbefund an 4 Messstellen pro Zahn überprüft. Liegen immer noch Taschen mit einer Tiefe von über 3mm vor, sollte eine Parodontitisbehandlung erfolgen. Diese wird von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen und muss deshalb von dieser zuerst genehmigt werden.
Ziel dieser Behandlung ist es die Taschentiefen idealerweise auf unter 3,5mm zu reduzieren. Dazu müssen alle Störstellen unterhalb des Zahnfleischs, wie z.B. fest anhaftender Zahnstein (Konkremente) und Beläge mittels Ultraschall und Handinstrumenten, meist unter lokaler Betäubung, gründlich entfernt werden. So soll die Bakterienmenge reduziert und die Entzündung beseitigt werden. Beim vollbezahnten Patienten wird dies an zwei aufeinanderfolgenden Terminen innerhalb von 24 Stunden durchgeführt.
Unterstützt wird die Behandlung durch Spülungen mit einer antibakteriellen Spüllösung in der Praxis und anschließend für 3 Wochen durch Sie selbst bei der täglichen Mundhygiene daheim.
In stark ausgeprägten Fällen müssen eine Antibiotika-Einnahme und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt chirurgische Maßnahmen erfolgen. Liegen defekte Füllungen oder schlechter Zahnersatz vor, müssen diese zum Erreichen des gewünschten Ergebnisses natürlich ebenfalls erneuert werden.
Das Ergebnis dieser Maßnahmen wird 6 Wochen nach der Therapie überprüft, indem nochmals alle Taschen gemessen werden. Bei erfolgreicher Behandlung ist es nun essentiell durch regelmäßige professionelle Zahnreinigungen eine erneute Besiedlung durch parodontitis-verursachende Bakterien zu verhindern und neu entstandenen Zahnstein und Beläge zu entfernen. Dies sollte laut Empfehlung der Fachgesellschaften zeitlebens alle 3-4 Monate erfolgen.
In unserer Zahnarztpraxis in Oberaurach bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum der modernen Parodontitis-Therapie an – beginnend bei einer präzisen Diagnostik über bewährte Therapien bis hin zur langfristigen Prophylaxe.
Haben Sie Fragen zur Parodontits-Therapie? Sprechen Sie uns einfach an!